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fäkal vulgär obszön ein einziger sprachausfluss ein dysfunktionaler körper ein traumatisierter exsoldat im nachkrieg exjugoslawiens – der kadaverräumer ist ein radikaler antinationalistischer roman der viel über das heutige neonationale europa zu erzählen weiß
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das böswillig erzwungende ende des binooki-verlages ist ein herber verlust für die literatur. noch sind aber die publikationen über die webseite erhältlich: jedes buch hilft.
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ein zur welt offener roman über und für weltbürger oder solche, die sich dafür halten, dass sie nämlich überall auf der welt leben könnten und der strukturierte europäische mensch einen kohärenten, universal anwendbaren weltbegriff besäße.
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die fiktion ist erträglich doch die hier geschilderte gegenwart ist so ungeheuerlich wie erbärmlich. ein fassungsloser bericht. ein beeindruckendes buch.
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die wahl kemmerichs zum ministerpräsidenten thüringens steht als tabubruch in der kontinuität angstgetriebener konservativ-liberaler politik – dass nämlich alles besser sei denn eine als links imaginierte regierung. das kommunistische gespenst geht noch immer um.
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von primo levi zu yishai sarid : einige wenige literarische anregungen zum 75. jahrestag der befreiung des kz auschwitz – denn der holocaust geht nicht weg
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karen köhlers performative und über die form gedachte literatur teilt sich mit 15 anderen autorinnen ein außergewöhnliches heft der akzente literaturzeitschrift. auch wenn die täter die an sie gerichteten briefe wohl nicht lesen, sollten alle anderen es unbedingt.
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für das kommende jahr habe ich ein paar wünsche an die literatur und ihre leserInnen : lest divers ! kommt raus aus dieser verdammten buchblog-wohlfühl-wollsocken-bettlägerigen wellness-oase !
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mit hannah arendt gegen das vergessen: slavenka drakulić hat als prozessbeobachterin beim den haager tribunal den grausamkeiten des jugoslawischen krieges in die mördergesichter geblickt und als nichtfiktionale geschichten portraitiert – eines der intensivsten, wichtigsten bücher der letzten 20 jahre, pflichtlektüre u.a. für peter handke.
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es ist ein ganz wunderbar erzählter klingender schwingender elegant komponierter roman, den der buchpreis-messe-literaturbetrieb völlig marginalisiert hat – was wohl unter kollateralschäden fällt