• pedro mairal – auf der anderen seite des flusses

    das verlagsinteresse, diesen eitlen maskulinen weinerlichen blödsinn international zu präsentieren, ist mir ebenso unbegreiflich wie die tatsache, dass dieser text ein bestseller werden konnte.

  • drago jančar – die nacht, als ich sie sah

    ein roman so reaktionär wehleidig klischeehaft staubig und antimodern wie seinerzeit die glut von sándor márai, ein manifest zur freude literarischer werteunionisten und wer es werden möchte.

  • colson whitehead – die nickel boys

    übersetzungen aus dem englischen unterliegen einem hohen zeitdruck und führen bei literarisch anspruchsvollen texten allzu leicht zu unschärfen und ärgerlichen fehlern. ein lektorat hätte helfen können.

  • zoltán danyi – der kadaverräumer

    fäkal vulgär obszön ein einziger sprachausfluss ein dysfunktionaler körper ein traumatisierter exsoldat im nachkrieg exjugoslawiens – der kadaverräumer ist ein radikaler antinationalistischer roman der viel über das heutige neonationale europa zu erzählen weiß

  • stellungnahme grundeinkommen

    in zeiten von corona wird immer wieder nach einem grundeinkommen gerufen. ich halte es für unpolitisch, ausgrenzend, unsozial und für ein ungeeignetes instrument, ungerechtigkeit nachhaltig zu bekämpfen.

  • binooki endet – ein enormer verlust

    das böswillig erzwungende ende des binooki-verlages ist ein herber verlust für die literatur. noch sind aber die publikationen über die webseite erhältlich: jedes buch hilft.

  • yishai sarid – limassol

    ein anfangs klassischer genreroman, dem ein zweites genre in die quere kommt: ein geheimdienstler in israel, der vom harten hund und totschläger zum fremde söhne rettenden vater wird und tatsächlich die elegante dame erobert. das wird dann etwas zu viel.

  • tanja schwarz – weltroman

    ein zur welt offener roman über und für weltbürger oder solche, die sich dafür halten, dass sie nämlich überall auf der welt leben könnten und der strukturierte europäische mensch einen kohärenten, universal anwendbaren weltbegriff besäße.

  • óscar martínez & juan josé martínez – man nannte ihn el niño de hollywood

    die fiktion ist erträglich doch die hier geschilderte gegenwart ist so ungeheuerlich wie erbärmlich. ein fassungsloser bericht. ein beeindruckendes buch.

  • der erfolg

    die wahl kemmerichs zum ministerpräsidenten thüringens steht als tabubruch in der kontinuität angstgetriebener konservativ-liberaler politik – dass nämlich alles besser sei denn eine als links imaginierte regierung. das kommunistische gespenst geht noch immer um.