die fiktion ist erträglich doch die hier geschilderte gegenwart ist so ungeheuerlich wie erbärmlich. ein fassungsloser bericht. ein beeindruckendes buch.

dies ist kunst
die fiktion ist erträglich doch die hier geschilderte gegenwart ist so ungeheuerlich wie erbärmlich. ein fassungsloser bericht. ein beeindruckendes buch.
die wahl kemmerichs zum ministerpräsidenten thüringens steht als tabubruch in der kontinuität angstgetriebener konservativ-liberaler politik – dass nämlich alles besser sei denn eine als links imaginierte regierung. das kommunistische gespenst geht noch immer um.
von primo levi zu yishai sarid : einige wenige literarische anregungen zum 75. jahrestag der befreiung des kz auschwitz – denn der holocaust geht nicht weg
karen köhlers performative und über die form gedachte literatur teilt sich mit 15 anderen autorinnen ein außergewöhnliches heft der akzente literaturzeitschrift. auch wenn die täter die an sie gerichteten briefe wohl nicht lesen, sollten alle anderen es unbedingt.
für das kommende jahr habe ich ein paar wünsche an die literatur und ihre leserInnen : lest divers ! kommt raus aus dieser verdammten buchblog-wohlfühl-wollsocken-bettlägerigen wellness-oase !
mit hannah arendt gegen das vergessen: slavenka drakulić hat als prozessbeobachterin beim den haager tribunal den grausamkeiten des jugoslawischen krieges in die mördergesichter geblickt und als nichtfiktionale geschichten portraitiert – eines der intensivsten, wichtigsten bücher der letzten 20 jahre, pflichtlektüre u.a. für peter handke.
es ist ein ganz wunderbar erzählter klingender schwingender elegant komponierter roman, den der buchpreis-messe-literaturbetrieb völlig marginalisiert hat – was wohl unter kollateralschäden fällt
senthuran varatharajahs roman in form eines chat-gesprächs ist so eindrücklich wie poetisch wie klug und sprachlich außergewöhnlich. ein sowohl skeptischer wie zorniger debütroman, der unbedingt wieder gelesen werden muss
herkunft ist ein buch aus schier unendlich vielen geschichten wie möglichkeiten : unaufgeregt radikal erzählt saša stanišić zwischen roman autobiografie und spiel und das ende muss man selbst spielend erfinden.
maxie wander – ulrich plenzdorf – hans-eckardt wenzel – adolf endler – die übergangsgesellschaft : literatur der ddr neu lesen und festgefügte bilder des unbekannten verklärten abgeurteilten staates revidieren